Chronik des Baruther SV 90 e.V.
Gegründet wurde unser Verein am 12.10.1919 von einer sportlichen Interessengruppe,
der Handwerker und Gewerbetreibende, Landarbeiter, Angestellte und Bauern angehörten.
Zum Gründungsvorstand gehörten u. a.:
- Norbert Garten, Bahnhofsvorsteher in Baruth - Vorsitzender
- Otto Pfarr, Bergarbeiter - Turnwart
- Ernst Urban, Rittergutsangestellter - Kassenwart
Unter dem Namen „Gut Heil“ vereinigten sich die Abteilungen Turnen und Freizeitübungen,
Saalradball und Faustball. Kegeln fand als Unterhaltungssport in „Müllers Gasthof“ statt.
Zur Gründung zählte man 25 Mitglieder. Als Sportstätte diente der Saal des Gasthofs Müller.
Am 30.01.1920 erfolgte die Aufnahme des Vereines in den Hohwald-Turngau, anlässlich des Gauturntages in Schirgiswalde.
Aufgrund fehlender Geräte bot man anfangs nur Bodenturnen an.
Durch Theaterspiele der Sportler kam so viel Geld herein, dass in den nächsten 3 Jahren Matten, ein Reck, Barren und Pferd gekauft werden konnten.
1922 schenkte die Herrschaft Prinz zur Lippe Weißenfeld dem Verein ein Flurstück am Flutgraben zum Bau eines Faustballplatzes.
Die Weihe des Platzes erfolgte am 11. und 12.08.1923.
Innerhalb von 3 Jahren wuchs der Verein auf 140 Mitglieder an.
Ab 1924 nahmen Vereinsmitglieder erfolgreich an Langstreckenlauf-Disziplinen teil.
1925 organisierte der Hohwald-Turngau 2 Wettbewerbe in Baruth, den 5000m-Langstreckenlauf (Kreismeisterschaft) mit 32 Teilnehmern und den Jugendwettbewerb.
1930 fanden die Kreismeisterschaften in allen Laufdisziplinen in Baruth statt.
Hermann Rodzinka siegte am 13.10.1930 im 5000-m-Lauf und wurde damit 1. Kreismeister des Turnvereines Gut Heil.
1936/37 musste für den Bau eines Jugend-Schulungs und Wanderheimes ein großer Teil des Turnplatzes wieder abgegeben werden.
Die Gemeinde versprach dafür den Bau eines noch größeren Sportplatzes auf angrenzendem Territorium.
Der Ausbruch des Krieges 1939 vereitelte aber alle weiteren Pläne.
1940/41 wurde auf Anordnung der Heeresleitung aller Sport auf unterster Ebene untersagt.
Otto Pfarr baut die Geräte ab und lagerte sie im Gasthof Müller ein.
Nach Kriegsende wurden durch die SMAD alle Vereine aufgelöst und ihr Eigentum konfisziert.
Für Baruth bedeutete dies, dass alle Geräte nach Bautzen in die Turnhalle auf der Steinstraße
gebracht werden mussten. Mit der Hilfe von Ortspolizist Meinig und Ortsparteisekretär Belke konnte
Pfarr den Befehl umgehen bis dieser von der Zeit überrollt wurde.
Ab 1946 durften sich unter der Leitung der FDJ wieder erste sportliche Interessengruppen bilden.
Am 22.11.1949 wurde die Sportgemeinschaft „Neues Leben“ gegründet.
Zur Leitung gehörten:
- Heinz Spinde (Leiter)
- Waltraud Spinde (Kassiererin)
- Gerhard Jenke
- Hans Stübner
- Werner Kant
- Siegfried Hartstein
- Helmut Noack
- Otto Pfarr (Ehrenmitglied)
Bei der Gründung bestanden nur die Sektionen Turnen und Gymnastik mit ca. 40 Mitgliedern.
Der Bau des neuen Sportplatzes an der Lindenallee begann 1952 unter der Leitung von Werner Döcke.
1953 wurde er für den Punktspielbetrieb ( Minimalgröße ) eingeweiht.
Gleichzeitig gründete man die Sektionen Fußball, Kegeln und Tischtennis.
Seit dem 25.09.1953 trugen wir den Namen BSG „Traktor“ und hatten formal das Recht,
Anträge auf finanzielle Mittel zu stellen.
Zur Finanzierung des Sportplatzbaues organisierte der Verein ab 1954 jährlich ein Sportfest
und einige Tanzveranstaltungen.
1956 fand die Einweihung des Sportplatzes mit der Laufbahn im Rahmen eines Landsportfestes statt.
Die erste wettkampffähige Doppelkegelbahn im Park nahm man am 07.10.1959 in Betrieb.
1962 wurde durch die Sportfreundin Inge Gärtner eine Frauengymnastikgruppe gebildet.
15 – 20 Frauen sind durchschnittlich Mitglieder dieser Sektion.
Im Jahr 1965 begann die Zeit der intensiven Nachwuchsförderung in der Sektion
Fußball mit dem Erfolg, dass die Schülermannschaft den Aufstieg in die Bezirksklasse schaffte.
1969 spielte die Oberligamannschaft von Sachsenring Zwickau gegen WAMA Görlitz in Baruth.
Ebenfalls 1969 wurde ein Patenschaftsvertrag zwischen dem Astikwerk und der BSG abgeschlossen,
der zur Umbenennung in „Aufbau“ führte.
Von 1970 an führte die BSG Post Bautzen Reit u. Springturniere auf unserer Anlage durch.
Im gleichen Jahr plante der Verein den Bau eines Sportlerheimes, für das 1972 der Baubeginn war.
Die Einweihung des Sportlerheimes erfolgte am 06.10.1976.
Mit der Einweihung der Turnhalle in Baruth 1984 verbesserten sich die Bedingungen für Tischtennis und Frauengymnastik.
Der Aufstieg der 1. Fußballmännermannschaft in die Bezirksklasse gelang erstmals 1987.
Von 1985 bis 1988 organisierte die Sektion Fußball kulturhistorische Wanderungen.
Durch die Initiative von Dietmar Lattke entstand 1986 in der ehemaligen Sandgrube in Rackel ein Fußballhartplatz.
Dieser Sportplatz dient heute als Ausweichplatz in den Wintermonaten.
Im gleichen Jahr wurde die 1. Fußballmannschaft Kreismeister. Anschließend qualifizierte sie sich unter der Leitung von Klaus Günther für die Bezirksklasse.
1987 wurde die Sektion Volleyball gegründet.
Am 1. August 1990 erfolgte die erneute Umbenennung des Vereins in den „Baruther SV 90 e.V.“.
Gleichzeitig wurde der neue Vorstand gewählt:
- Vorsitzender: Manfred Tittlowitz
- Stellvertreter: Hans-Dieter Krenz
- Schatzmeister: Siegfried Pfarr
- Leitungsmitglied: Wilfried Biehl
- Leitungsmitglied: Gerhard Müller
Die Eintragung ins Vereinsregister erfolgte am 06.08.1990.
1991 bis 1992 wurden dem Sportlerheim in Baruth zur Vergrößerung der Räumlichkeiten 6 Container aus der Milchviehanlage Kleinbautzen angebaut.
1992 wurde die 1. Fußballmannschaft erneut Kreismeister und unter Trainer Peter Haftmann stieg Baruth abermals in die Bezirksklasse auf.
In der Saison 1995/96 wurde Frank Schwarz mit 25 Treffern Torschützenkönig aller Fußball-Bezirksklassemannschaften.
Im selben Jahr erfolgte die Grunderneuerung der alten Kegelbahn zur Wettkampfanlage.
1996 wurde die C-Fußballmannschaft Kreismeister und spielte anschließend bis 1998 in der Bezirksliga.
In den Jahren 2000 und 2002 wurde die 1. Fußballmannschaft Kreispokalsieger.
In dieser erfolgreichen Zeit wurde Frank Schwarz 2001 zum Sportler des Jahres im Kreis Bautzen gewählt.
Die Einweihung der Flutlichtanlage am Sportplatz in Rackel erfolgte ebenfalls im Jahr 2002.
2006 wurde die U-18-Kegelmannschaft erstmals Kreismeister.
Lauftalent Martin Sauer belegte bei der Wahl zum Sportler des Landkreises Bautzen 2006 den 2. Platz.
Am 25.07.2005 erfolgte der Abriss des alten Sportlerheimesund und mit dem Spatenstich am 31.08.2005 anschließend der Neubau mit einer Vierbahn-Kegelanlage,
neuen Sanitäreinrichtungen, einer Gaststätte und neugestalteten Freiflächen. Die Einweihung des neuen Sportlerheimes erfolgte am 11.07.2007.
Die Bauzeit und das gemeinsame Schaffen bleiben für immer im Vereinsgedächtnis. Vielen Dank für die große Leistung aller Beteiligten.
Zum 90. Vereinsjubiläum 2009 präsentierte sich zum ersten Mal die Showtanzgruppe „Fashion Beatz“ (später „Flash Point“).
2011 nahm unsere U-14-Kegelmannschaft erstmals an der Deutschen Meisterschaft teil und belegte den 8. Platz.
Verantwortliche Trainer waren Andreas Funke und Rainer Michel.
Im Jahre 2013 erfogte der Bau des Kleinfeldfußballplatzes in Rackel.
2014 wurde Herbert Penzholz Deutscher Meister bei den U-14-Keglern.
Im Herbst des gleichen Jahr wurde die neue Flutlichtanlage in Baruth in Betrieb genommen.
2017 stellte der BSV mit der U-14-Kegelmannschaft erneute einen Deutscher Meister unter Verantwortung der Trainer Dirk Biehl und Frank Rohrmann.
In den Jahren 2017/18 erfolgte eine Sanierung der Sportplätze in Baruth und Rackel.
Vom 17. bis zum 19.05. 2019 feierten wir „100 Jahre Sport in Baruth“ mit der Präsentation unserer neuen Vereinsfahne.
Von 2007 bis 2020 errungen die Kegelsportler unseres Vereines bei Kreis-, Bezirks-, Landes- und Deutschen Meisterschaften über 100 Medaillen.
Gegenwärtig wird der Baruther Sportverein 90 e.V. vom Sportfreund Frank Nowak geleitet.
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